Zeitungsartikel 24-1-1933

24.01.33kkUm die Jahreswende 1929/30 fanden sich in Kleve die ersten Flugsportbegeisterten zusammen und beschlossen, ein eigenes Gleitflugzeug vom Typ „Zögling“ zu bauen.
Diese Herren waren Willi Bossmann, Heinz Frenken, Helmut Futterleib und Werner Rincke. Trotz der großen Geld- und Materialschwierigkeiten begannen sie 1931 mit dem Bau des Schulgleiters in einem kleinen Schuppen in der Frankenstraße in Kleve. Doch mit der Zeit sahen sie ein, daß es wenig Sinn hatte auf diese Weise weiterzuwerkeln, und sie beschlossen, aus dem Verborgenen herauszutreten und einen Klever Gleit- und Segelflugverein ins Leben zu rufen, um den Fluggedanken auch auf eine wirtschaftliche Grundlage zu stellen.
So wurde am 9.8.1932 die „Baugemeinschaft für Gleit- und Segelflug Cleve“ gegründet.
Die Gründungsversammlung war sehr gut besucht, und die Segelflieger wurden durch zahlreiche passive Mitglieder aus der Klever Bevölkerung sehr stark unterstützt. In dieser Versammlung wurden die Klever, vor allem aber die Klever Jugend aufgerufen, sich am Modellbau, einer eigenen Baugruppe der „Baugemeinschaft“, zu beteiligen. Der erste Vorsitzende war Herr Hartmeyer, ein ehemaliger Weltkriegsflieger. Zum Fluglehrer wurde Jupp Ockers bestimmt. Der Bauleiter wurde R. Futterleib. Durch Gewerbeoberlehrer Hans Scheuren, der für die Pressearbeit zuständig war , wurde es möglich, die Modelle und den im Bau befindlichen „Zögling“ in der Klever Berufsschule zu bauen. Die Geschäftsstelle wurde an der Emmericher Straße Nr.36 eingerichtet, und als Fluggelände wurde der Wolfsberg bei Nütterden vorgeschlagen. Der Vorstand versprach, diesen Vorschlag zu prüfen. Der Mitgliedsbeitrag wurde auf eine Reichsmark festgesetzt.
Kurze Zeit später veranstalteten die Klever Segelflieger die erste Klever Segel- und Modellflugaustellung, die vor allem Geld für die Baugemeinschaft aufbringen sollte. Diese Ausstellung fand statt im Feiersaal Christiaans an der Wasserstraße. Dort wurden der fast fertiggestellte „Zögling“ sowie die ersten in der Berufsschule gebauten Modelle gezeigt. Diese Ausstellung wurde ein voller Erfolg.
Es wurde nun in Einklang mit den Mann tragenden Segelfliegern geflogen, leider haben wir bis zum Kriegsbegin keine weiteren Dokumentationen gefunden. Fakt ist, das schon nach kurzer Zeit 1937 der DLV und damit auch der deutsche Segelflugsport gleichgeschaltet wurde. Dies bedeutete die Übernahme des Vereins durch das Nationalsozialistische Fliegerkorps. Wissel wurde zur Flugschule des 3. Reiches. Der Verein ging völlig in die HJ-Flugschule über; alle Flugzeuge und Geräte wurden dem NSFK übertragen. Was mit der Modellabteilung passierte, konnte ich leider nicht mehr rekonstruieren.

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