Es dauerfoto508_160te bis 1951, bis der Gedanke eines
Klever Segelflugvereinsneu aufgegriffen wurde. Am 28.4. dieses Jahres fanden sich rund 50 ehemalige Klever Segelflieger und andere Interessierte zu einer Besprechung im Bürgerhaus ein, um die Möglichkeit einer Vereinswiedergründung in Kleve zu diskutieren. Diese Versammlung wurde von Hans-Paul Lange geleitet, der später auch zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Man hatte diesen Schritt unternommen, weil die Aufhebung des alliierten Segelflugverbots vor der Tür stand. Nachdem alle Aspekte einer Vereinsgründung erläutert worden waren, wurde einstimmig die Vereinsgründung beschlossen. Das Datum für die offizielle Gründungsversammlung sollte der 12.5.51 sein.
Auf dieser Versammlung wurde auch der erste Nachkriegsvorstand gewählt:
1. Vorsitzender: Hans-P. Lange; Kassierer: Willi Rübo; Schriftführer: Tollens; Werstattleiter und Verantwortlicher für Modellbau: Erich Beykirch; Beauftragter für das Flugwesen: Willi Bossmann.
Es wurde überlegt, den früheren Vereinsnamen zu übernehmen, man entschied sich jedoch für „Segelfluggruppe Kleve e.V.“.
Die Versammelten einigten sich auf einen Mitgliedsbeitrag von einer D-Mark im Monat, wobei Arbeitslosen Ermäßigung gewährt werden konnte. Es wurde Kontakt zum Deutschen Aero Club (DAeC) aufgenommen, der versprach, so schnell wie möglich Informationsmaterial zu schicken.
Auf der Gründungsversammlung meldeten sich 45 der 70 Anwesenden an, mehr als der Vorstand erwartet hatte.
Da der Verein, wie schon vor dem Krieg, mit dem Modellflug aufgebaut werden sollte, war es sehr gut, daß man schon eine fast vollständig ausgerüstete Werkstatt in der Ziegelstraße zur Verfügung hatte, die von der Firma Dönisch zur Verfügung gestellt worden war. Deshalb wurde auch schon kurze Zeit später mit der Arbeit an Flugmodellen begonnen.
In der Folge wurden regelmäßig Monatsversammlungen abgehalten. Somit war die Möglichkeit geboten, sehr schnell und flexibel zu handeln und sich neuen Situationen anzupassen.
Im Verlauf der ersten Monatsversammlung im Bürgerhaus am 9.6.51 wurde der schon im Vorkriegsverein sehr aktiv gewesene Josef Sebus zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Darauf verlas der 1. Vorsitzende die Nachrichten des DAeCs. Dieser hatte die Segelfluggruppe Kleve als Mitglied angenommen und einige Vorschläge zum Flugbetrieb, bzw. zur Schulung gemacht. Sie sollte auf dem Doppelsitzer und im Windenstart beginnen, anstatt im Gummiseilstart mit dem Schulgleiter, wie es bis dahin üblich gewesen war.
Die Werkstatt war mit fast allen Werkzeugen ausgestattet. Neben kleineren Werkzeugen gab es sogar eine Hobelbank, eine Kreissäge und leihweise eine Bandsäge.
Ab dem 11.6.51 begannen allabendliche Bauabende, an denen in Gruppen von 8-10 Mann Modelle gebastelten wurden.
Ferner hatte die Firma Hoffmann ihren Speisesaal kostenlos als Unterrichtsraum zur Verfügung gestellt, und ab dem 25.7.51 fanden alle 14 Tage Unterrichtsabende statt.


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Am 9.9.51 führte der Verein ein Modellschaufliegen auf der Welbershöhe am Bresserberg durch. Es nahmen 23 Segelflugmodelle teil. Die Firma Radio Reisch hatte einen Lautsprecherwagen zur Verfügung gestellt, von dem aus Gewerbeoberlehrer Scheuren das Fluggeschehen kommentierte. Das Modellschaufliegen war sehr gut besucht und brachte das dringend nötige Geld in die leeren Kassen der Segelfluggruppe

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Am 11.5.52 wurde die SG 38 auf dem
Kleinen Markt in Kleve getauft.
Gegen 11 Uhr war schon eine große Menge Schaulustiger versammelt. In der Mitte des Platzes war der Schulgleiter hinter einigen Modellen aufgebaut. Nachdem der Klever Musikverein einige Begrüßungstakte gespielt hatte, dankte der Ehrenvorsitzende Sebus den Ehrengästen, unter anderem dem Klever Bürgermeister Fritz Kock, für ihr Kommen. Er wies darauf hin, daß dem Verein immer noch eine Winde und ein Unterbringungsraum für das Flugzeug fehlten, und rief zu Spenden auf. Darauf taufte der Bürgermeister den Schulgleiter mit einem Glas Sekt auf den Namen Stadt Kleve. Da dieser Tag zugleich das Stiftungsfest der Segelfluggruppe war, fand am Nachmittag auf dem Gelände des ehemaligen Hotels Maywald ein Modellschaufliegen statt, an dem fast 30 Modelle vorgeführt wurden.

Vom 16. bis zum 18.4.53 veranstaltete die Klever Segelfluggruppe im Vereinslokal Bürgerhaus eine Modellausstellung, an der sich auch die Emmericher Modellbauer mit einigen Modellen beteiligten. Es wurden rund 60 Modelle gezeigt. Die Ausstellung fand bei den Besuchern großen Anklang.
Am 19.4.53 fand der erste gemeinsame Modellflugwettbewerb der Flugsport IG Niederrhein in Emmerich statt. 104 Modelle gingen an den Start. Den von der Flugsportgemeinschaft Emmerich/Rees gestifteten Pokal gewann die Klever Modellsportgruppe mit einem Modell Verhoevens, welches 309 Sekunden in der Luft blieb.

Vom 13.-20.9.53 fand eine Modellausstellung im Bürgerhaus statt. Es wurden rund 40 Motor-, Segel- und Düsenflugmodelle gezeigt. Mit ca. 700 Besuchern war die Ausstellung ein großer Erfolg für die Segelfluggruppe.
Am 4.10.53 veranstaltete der Verein auf den Weiden des Hauses Riswick einen Modellflugwettbewerb. Trotz des eher schlechten Wetters konnten alle Wettbewerbsflüge durchgeführt werden. Es nahmen insgesamt 167 Modelle aus Kleve, Emmerich, Straelen, Weeze, Aldekerk, Arnheim und Nijmegen teil. Die meisten Siege trugen die Niederländer davon.

Anfang 1955 kaufte der Verein der Firma Hölscher eine Halle mit Werkstatt an der Emmericher Straße (heute van den Bergh Straße) ab. Am 12.2.55 zog die Fluggruppe von der alten Werkstatt an der Queralle zur neuen Halle um. Das neue Vereinshaus wurde mit einer Modellausstellung eingeweiht, die bei der Bevölkerung großen Anklang fand.

Im September 1956 gewann die Klever Modellbaujugend zum dritten Mal in Folge den Wanderpokal des Emmericher Vereins. Dieser ging somit in Besitz des Vereins über.

Am 22.9.1958 veranstaltete die Modellsportgruppe des Klever Segelflugvereins einen Modellflugwettbewerb auf den Wiesen von Haus Riswick. Es galt einen von der Stadtverwaltung Kleve gestifteten Pokal auszufechten. Modellflieger aus Emmerich, Wesel, Weeze, Krefeld, Leverkusen, Essen, Moers und Kamp-Lintfort waren gekommen. Kleve belegte den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Der Pokal ging nach Leverkusen.
Im Dezember 1958 renovierten die Modellflieger ihren Arbeitsraum. Dann stellten sie am 20./21. Dezember unter dem Motto „Werken und Basteln“ alle in diesem Jahr gebauten Modelle aus. Erstmals waren auch funkferngesteuerte Modelle dabei. Die Ausstellung wurde gut besucht.

Auf der Jahreshauptversammlung am 26.3.1961 wurden Hans J. Kiehlmann als 1.Vorsitzender und Stefan Hermanns als 2. Vorsitzender wiedergewählt. Neu in den Vorstand kam Herbert Linsen aus Kleve als Geschäftsführer und Sozialwart. Hauptkassiererin wurde Karin Hollenwart, Kassierer wurden Willi Peteck und Rainer Hannen. Werkstattleiter blieb Helmut Jackobs aus Kleve, und Werner Verfürth wurde Modellbauleiter.

Seit diesem Tag habe ich keine Aufzeichnungen mehr über die Aktivitäten unserer Gründer bis 1972 gefunden.

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